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04.02.2022

English Pointer – Punktgenauer Jäger

Was diesen Jagdhund zum reinsten Vorstehhund macht und wieso gerade eine Hündin dieser Rasse als erstes und einziges Tier zur anerkannten Kriegsgefangenen wurde.

Obwohl es mittlerweile viele Vorstehhunde gibt, wie den Epagneul Breton und Magyar Vizsla, gilt die englische Hunderasse Pointer als reinster Vererber der Vorsteheigenschaft. Seine Schnelligkeit und hervorragende Spürnase lassen ihn Wild mit großer Geschwindigkeit aufspüren, andere Jagdhunde sind hier deutlich unterlegen.

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Auf den Punkt gebracht

Die Vorfahren des English Pointer stammen aus Spanien und Frankreich. Sein Name geht auf die spanische Bezeichnung für diese Rasse „Perro de Punta“ (Hund zum Vorstehen) zurück. Die Vorsteheigenschaft trat wahrscheinlich mutativ auf und wurde dann durch fortgesetzte Reinzucht verstärkt. Ihre hohe Geschwindigkeit verdankt die Rasse Einkreuzungen von Greyhounds. In England wird seit 1835 die Rasse in ihrer heutigen Form gezüchtet. Sie gehört allerdings nicht zun meist gezüchteten Rassen: In Deutschland kommen pro Jahr weniger als hundert Pointer-Welpen zur Welt.

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Der English Pointer ist für den Jagdeinsatz optimiert

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Die Nase des Pointers ist sein größtes Asset

Zitronenfarbene Orangen

Der English Pointer ist ein athletischer und eleganter Hund. Die Widerristhöhe beträgt beim Rüden bis zu 69 Zentimeter und bei der Hündin bis zu 66 Zentimeter. Mit einem Gewicht bis zu 30 Kilogramm zählt die Rasse zu den mittelgroßen Hunden. Die Fellstruktur ist kurz, fest, vollkommen glatt und mit einem ausgeprägten Glanz. Der Pointer kommt in mehreren Farbkombinationen vor, jeweils in Verbindung mit Weiß in Schwarz, Leberbraun, zitronenfarben und orange, aber auch einfarbig und dreifarbig.

Ein freundliches und ausgeglichenes Wesen mit besonderen jagdlichen Fähigkeiten wird dieser Rasse nachgesagt. Während einigen Situationen können die sensiblen Hunde ängstlich reagieren, weshalb eine starke Führungsperson bei der Jagd unerlässlich ist.

Vorsteher

Wenn Hunde Witterung von Beute aufnehmen, verharren sie kurz, bevor sie nach vorne springen um diese zu fangen. Beim Pointer wurde diese Eigenschaft durch gezielte Selektion ins dauerhafte Verharren oder Stehen verlängert (Vorstehen). Die Nase des Pointers ist extrem fein und er kann die Witterung von Federwild in einem Radius von über 50 Metern wahrnehmen. Sie deuten dann mit der Nase in die Richtung, in der sich die Beute befindet, und ermöglichen so dem Jäger das gezielte Erlegen.

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Englisches Heldenepos

Im Zweiten Weltkrieg erlangte eine English Pointer Hündin namens Judy Berühmtheit, in den Diensten der Royal Navy, stationiert in Südostasien. Nach dem Angriff und Fall von Singapur 1942 wurde sie bei einer missglückten Flucht von den Japanern in Kriegsgefangenschaft verbracht und bekam einen offiziellen Eintrag (Kriegsgefangene 81A). 

Im Lager schaffte sie zusätzliche „Rationen“ in Form von Schlangen und Ratten für die Mitgefangenen heran. Kurz vor Ende des Krieges wurden die Gefangenen per Boot verlegt, dieses sank während der Fahrt und Judy rettete viele Menschen vor dem Ertrinken, indem sie ihnen Trümmerteile als Schwimmhilfe brachte.

Nach dem Ende des Krieges wurde sie mit zahlreichen Auszeichnungen und nach ihrem Tod mit einer Statue geehrt.

Landei

Der English Pointer ist der ideale Jagdhund, er ist lernfähig, ausgeglichen und schnell. Als Familienhund eignet er sich nur, wenn er viel Auslauf und Natur bekommt. Seinen Jagdtrieb wird er allerdings nie ganz ablegen können, weshalb Spaziergänge in wildreichen Revieren für unerfahrene Halter sehr anstrengend werden können. Dementsprechend ist der Pointer eher etwas für erfahrene Hundehalter, die ihm artgerechte Betätigungen bieten können.

Ein Text von Lukas Renner

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English Pointer bevorzugen rurale Gebiete

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