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13.10.2022

Bloodhound – Sanfte Riesennase

Was macht den Bloodhound zum Bluthund? Ist der Bloodhound als Familienhund geeignet oder überwiegen seine jagdlichen Eigenschaften?

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Steckbrief Bloodhound

Ruhig und gelassen wie ein sanfter Riese mit langen hängenden Ohren und gutmütigem Blick präsentiert sich der Bluthund. Doch wenn ein Bloodhound einmal eine Fährte aufnimmt, folgt er unermüdlich der Spur und lässt sich von nichts ablenken. Er ist in der Lage, die Spur eines Menschen auch nach mehreren Tagen und über viele Kilometer zu verfolgen. Seine hervorragende Nase, kombiniert mit seiner erstaunlichen Konzentration, macht ihn zu einem absoluten Tracking-Experten.

Sanfter Riese

Der Bluthund erreicht eine Höhe bis zu 70 Zentimeter und bringt ein beachtliches Gewicht von bis zu 50 Kilogramm auf die Waage. Sein Fell besteht aus feinem kurzen Haar und kommt entweder zweifarbig schwarz/rotbraun, leberfarben/rotbraun oder einfarbig in rot vor. Seine langen dünnen Ohren reichen bis über die Nasenspitze, die dank seines speziell geformten Halses leicht im vollen Lauf den Boden erreicht.

Eine dunkle Vergangenheit

Mit seiner Geschichte, die bis ins zweite Jahrhundert zurückreicht, hat sich der Bloodhound vor allem als Lauf- und Packhund für Großwild einen Namen gemacht. Auch als Spürhund ist der von den Mönchen gezüchtete „Hubertushund“ beliebt.

Dank seiner hervorragenden Fährten- und Jagdfähigkeiten sowie seiner Robustheit wurde der „Chien de Saint-Hubert“ bald über die Grenzen seines Heimatlandes Belgien hinaus bekannt und beliebt. Er diente bis ins 19. Jahrhundert königlichen Meuten und wurde in vielen Ländern unter verschiedenen Namen weitergezüchtet. In Belgien, Luxemburg und Deutschland etablierte sich der Hund als reiner Jagdhund unter dem Namen „Ardennenbracke“. Im 17. Jahrhundert entstanden in den Vereinigten Staaten durch Kreuzungen mit Bluthunden die sogenannten „Coonhounds“. Diese kamen später auch zu traurigen Einsätzen, als sie als effiziente Fährtenleser in den Südstaaten der USA bei der Jagd auf entlaufene Sklaven eingesetzt wurden.

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Bloodhound bei der Schweißarbeit

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Bluthund als Familienhund geeignet

Bluthund als Familienhund

Dieser große, vierbeinige Hund wird selten als reiner Familienhund gesehen, aber sein ruhiges, freundliches und anhängliches Wesen macht ihn zu einem guten Familienbegleiter. Sein sensibles Wesen, seine große Toleranz gegenüber Kindern, Verwandten oder anderen Haustieren und seine stets gute Laune machen ihn zu einem angenehmen Begleiter und treuen Freund. Fremden Menschen gegenüber sind sie meist sehr offen und freundlich, weshalb der Bluthund als Wachhund gänzlich ungeeignet ist.

Warum heißt der Bluthund Bluthund

Dieser belgische Rassehund verdankt den Namen „Bloodhound“ den Engländern, die im 11. Jahrhundert einige Exemplare mit auf die Insel nahmen. In England erfreute sich der exzellente Jagdhund bald großer Beliebtheit und wird bis heute gezüchtet. Warum heißt der Bluthund Bluthund? Es ist nicht endgültig geklärt, ob der Name eine Anspielung auf die außergewöhnliche Nase des Bloodhounds ist, dank der er in der Lage ist, die Blutspur verletzter Wildtiere zu verfolgen, oder doch das edle und reinrassige Blut betont werden sollte.

Bluthund kaufen oder nicht

Um Ihren Bloodhound bei Laune zu halten, braucht er nicht nur viele Möglichkeiten zum Laufen und Auspowern, sondern auch sinnvolle Arbeit. Fährtenarbeit ist natürlich ideal für die Bluthunde, die mit den besten Nasen der Welt ausgestattet sind. Bluthunde, insbesondere solche, die ihren beruflichen Leidenschaften nicht nachgehen können und reine Familienhunde sind, benötigen eine angemessene Beschäftigungsalternative. Ein potenzieller Besitzer sollte vor dem Kauf überlegen, wieviel Zeit für Aktivitäten aufgewendet werden kann. Besitzer müssen neben Zeit und Erfahrung auch Lust auf Kreativität und Bewegung haben. Für ein harmonisches Zusammenleben mit dem Bloodhound tragen ein besonderer Sinn für Humor und Großzügigkeit gegenüber Gehorsam und Sauberkeit, Bluthunde sabbern oft, bei.

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