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08.05.2023

Braunbär in Europa - Gefahr oder Chance?

Braunbären zählen zu den größten Landraubtieren – Wo lebt der Braunbär und was tun bei Bärenangriff?

Bärenattacken sind eine seltene, aber durchaus ernstzunehmende Gefahr in Europa. Obwohl sie nicht so häufig vorkommen wie in anderen Teilen der Welt, können sie dennoch verheerende Auswirkungen auf Menschen haben. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit Bärenattacken in Europa beschäftigen und einige wichtige Sicherheitstipps geben.

Bären sind faszinierende Tiere, die eine tragende Rolle im Ökosystem spielen können. In Europa beheimatet sind größtenteils nur die Braunbären, genauer gesagt die Unterart Eurasischer Braunbär. In den arktischen Regionen Europas kommen auch Polarbären vor. Die Infos und Tipps in diesem Artikel konzentrieren sich auf Braunbären.

Wo lebt der Braunbär – Europäische Bärenunion

Denn diese sind in Europa weit verbreitet. Unter anderem leben sie in Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Albanien, Nordmazedonien, Kosovo, Serbien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Italien, Frankreich, Spanien und Portugal.

Während der Bär also in vielerlei Ländern vorkommt, variiert seine Population zwischen diesen stark. Die wohl größte Population hat Rumänien vorzuweisen, mit – so Schätzungen – 6.000 bis 7.000 Tieren. Aber auch in Slowenien, Kroatien, Schweden und Finnland kommen viele Bären vor.

Und wiederum in einigen Ländern sind die Populationen im Steigen begriffen: So etwa in Italien, in der es seit einigen Jahren mehr und mehr der Tiere gibt. Ein Teil dieses Anstiegs ist auf die Wiederansiedlung von Bären in bestimmten Gebieten zurückzuführen, wo sie in der Vergangenheit ausgerottet worden waren. Dem krass gegenüber stehen beispielsweise Spanien und Portugal, wo der Braunbär gar vom Aussterben bedroht ist.

Das hat nicht nur mit fehlender Wiederansiedelung zu tun. Vielmehr ist der Braunbär in einigen Ländern noch zur Jagd freigegeben. Die meisten Länder in Europa haben jedoch Schutzmaßnahmen für Bären implementiert, um ihre Populationen zu erhalten.

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Braunbären sind in den Wäldern Europas keine Seltenheit mehr

Was tun bei Bärenangriff

Konflikte zwischen Bären und Menschen gibt es immer wieder. Sie sind nicht häufig, aber erlangen viel mediale Aufmerksamkeit. Das liegt auch daran, dass wenn es tatsächlich zu einem Aufeinandertreffen kommt, die Tiere natürlich große Schäden anrichten können – Sachschäden, aber eben auch große Verletzungen, mitunter tödliche, am Menschen.

Experten wissen, dass die meisten Angriffe durch Bären vermeidbar sind. Wieso kommen sie dennoch immer wieder vor? Zunächst sei gesagt: Bären sind normalerweise scheue Tiere und vermeiden den Kontakt mit Menschen. Sie greifen normalerweise nur an, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihre Jungen in Gefahr sehen. Auch wenn die Tiere erschreckt werden, sehr hungrig oder verletzt sind, kann es zu einem Angriff kommen.

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Braunbärin mit Jungtieren

Einige grundlegende Sicherheitsvorkehrungen minimieren das Angriffsrisiko enorm:

  1. Auf Wanderwegen und markierten Pfaden bleiben – Bären werden Orte meiden, an denen Menschen öfter vorbeikommen.
  2. Durch Geräusche auf sich aufmerksam machen – der Bär wird so nicht vom plötzlichen Auftauchen des Menschen überrascht, sondern kann sich zurückziehen.
  3. Nicht allein bleiben – zumindest nicht in Gebieten, in denen bekanntlich Bären vorkommen.
  4. Lebensmittel – und auch Müll – luftdicht aufbewahren und auf Bäume hängen. Dafür eigenen sich dichte Behälter oder – noch professioneller – sogenannte Bärenkisten oder Bärenboxen. Die Tiere haben nämlich einen ausgeprägten Geruchssinn und werden von Nahrungsmitteln angezogen.
  5. Braunbären sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. In Bärengebieten sollten also speziell diese Zeiten bei Wanderungen oder Camping vermieden werden.

Sollte es aber zu einer Begegnung kommen:

1. Ruhig bleiben. Plötzliche Bewegungen – also auch Weglaufen – müssen jetzt vermieden werden.

2. Langsam rückwärts oder seitlich entfernen – dabei nicht den Rücken zudrehen.

3. Gleichzeitig beruhigend sprechen: Der Bär hat dich womöglich noch nicht gesehen und indem du jetzt ruhig auf dich aufmerksam machst, vermeidest du es, das Tier zu erschrecken.

Wenn der Bär sich auf die Hinterbeine stellt, ist das nicht als Drohung zu verstehen. Das Tier will sich auf diese Weise einen besseren Überblick verschaffen.

Erst wenn der Bär deutlich näher kommt oder angriffig werden sollte:

Mit dem Gesicht nach unten auf den Boden legen, möglichst den Kopf und Nacken mit den Händen schützen, und tot stellen. Nicht nur beschützt du dich selbst damit, du zeigst auch dem Bären, dass du keine Gefahr darstellst. Nimm deinen Rucksack nicht ab, er kann deinen Rücken schützen.

Im Falle eines Angriffs kann auch Bärenspray helfen. Es sollte aber das letzte Mittel sein und nicht sofort eingesetzt werden, denn der Bär würde das als Angriff werten, gegen den er sich wehren muss.

Übrigens: Auch bei Jungtieren sollte man sich nicht anders als oben beschrieben verhalten. Denn wo ein Junges, da meistens auch die Mutter in der Nähe.

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