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23.11.2021

Huchen – Fisch der tausend Würfe

Sie sind etwas für Individualisten und heben sich selbst von ihrer Familie ab. Was Huchen so besonders macht.

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Die Verwandtschaft mit den Lachsfischen sieht man ihnen nur teilweise an

Seine Verwandtschaft sieht man ihm nur teilweise an – doch der Huchen gehört zu den Lachsfischen (Salmonidae) und ist im Donaueinzugsgebiet sogar der größte der Familie. Bei einer durchschnittlichen Länge von 60-120 cm und einer maximalen Länge von 150 cm bringt der Raubfisch ein Maximalgewicht von 50kg auf die Waage. Die für Lachsfische typischen roten Flecken fehlen dem Huchen. Stattdessen zeichnet er sich durch seine an den Seiten rote bis kupferfarbene und am Rücken grünlichgraue Färbung aus. Sein idealer Lebensraum ist ein sauerstoffreiches, mäßig bis stark strömendes, großes Fließgewässer. 

Migration in wärmere Gefilde

Während Huchen aufgrund ihres sehr geschmackvollen Fleisches in einigen Regionen, wie zum Beispiel in Marokko und Spanien, neu angesiedelt wurden, sind sie in ihrer ursprünglichen Heimatregion in ihrer Existenz bedroht.Der Klimawandel und der Eingriff des Menschen in den natürlichen Verlauf der Flüsse haben die Laichplätze der Huchen stark dezimiert. Erst durch lange Schonzeiten und die Renaturierung von Flüssen konnte ihre Population stabil gehalten werden. In einigen Flüssen wachsen die Populationen sogar wieder. 

Fisch der 1000 Würfe

Wenn im Spätherbst und Winter das Huchenfischen beginnt, müssen Fischer vor allem eines mitbringen: Geduld. und auch die Wetterbedingungen haben einen großen Einfluss auf den Fangerfolg. Während der Dämmerung oder Nacht, bei Schneefall oder Schneeregen, stehen die Fangaussichten gut.  Doch wenn dem Huchen das Wetter nicht passt, kann es vorkommen, dass er zwei bis drei Wochen nicht auf Jagd geht. Die Erfolgschancen für den Fischer gehen während einer solchen Periode also gegen Null. Manch einer würde sogar sagen, dass Glück der größte und wichtigste Faktor beim Huchenfischen ist. Gerade diese extremen Bedingungen machen das Huchenfischen für die „Touristen-Fischerei“ äußerst unattraktiv, die Jagd auf den großen Lachsfisch bleibt also etwas für Individualisten. 

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Huchen können eine beachtliche Größe erreichen

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Schonzeiten sind in den meisten Regionen von Februar bis Mai

Spinnen oder Fliegen?

Traditionell werden Huchen mittels Spinnfischen aus ihren Verstecken gelockt. Seit mehr als 30 Jahren wird aber das Fliegenfischen auf den beißfaulen Fisch immer beliebter. Doch das ist äußerst anspruchsvoll und fordert dem Fischer geistig und körperlich einiges ab. Huchenfliegen korrekt werfen zu können, erfordert einiges an Training und der richtigen Technik. Überall da, wo das Gewässer zu tief und Fliegenfischen nicht möglich ist, wird – sofern noch erlaubt – auf das Spinnfischen gesetzt.

Huch! Das war anstrengend

Huchen sind also dank ihres guten Geschmacks und der Herausforderung, die sie bieten, ein beliebtes Ziel für Profi- wie auch Hobbyfischer geworden. Der hohe Aufwand, einen an die Angel zu bekommen, darf aber nicht unterschätzt werden. Das Fischen bei winterlichen Verhältnissen und die geringe Beißfreudigkeit des großen Raubfisches fordern schnell ihren Tribut. Unter Huchenspezialisten ist es durchaus üblich, den Fisch, nach oft wochenlangen Versuchen, nach einem gemeinsamen Foto wieder in die Freiheit zu entlassen. So gehen beziehungsweise schwimmen dann nach mehrtägigem „Katz-und-Maus-Spiel“ wieder beide ihrer Wege.

Ein Text von Lukas Renner

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