• 20. - 23. Februar 2025
  • Messezentrum Salzburg

6 Fehler, die bei der Winterfütterung vermieden werden sollen

Das Angebot von Futter im Winter ist ein wichtiger Punkt der Hege, bei dem noch immer Fehler gemacht werden. Fehler zum Leidwesen der Tiere. Gabi Fidler, Tierärztin in Werfen und Landesjägermeister-Stellvertreterin in Salzburg klärt auf.   

Eine Entscheidung Winterfütterung ja oder nein liegt nicht alleine nur bei landesgesetzlichen Rahmenbedingungen. Jede Jägerin und jeder Jäger muss gut abwägen ob er den Wildtieren in seinem Revier eine Winterfütterung anbietet. Fällt die Entscheidung zugunsten der Fütterung ist verlässlich dafür zu sorgen, dass für alle zuziehenden Stücke eine konsequente ununterbrochene Sättigungsfütterung durchgeführt werden kann und die höheren Abschussanforderungen auch bewältigt werden. Ansonsten kann die Zunahme einer höheren Wilddichte Schäl- und Verbissschäden hervorrufen.

 Gabi Fidler, Tierärztin und Landesjägermeister-Stellvertreterin in Salzburg.

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Lieblingsplatzerl für Wildtiere

Der Fütterungsstandort selbst muss wohl überlegt sein und sollte auch bei hohen Schneemassen immer gut zu erreichen sein. Annehmbare positive Faktoren sind Ruhe und Einstände in Fütterungsnähe, ein 360-Grad Rundumblick auf 50 m sorgt für Sicherheit, ein trockener Boden, ausreichend Platz für alle Stücke, auch für die Jungen und Schwächeren, windgeschützt, in sonniger Lage und mit Wasser in der Nähe, das ist ein idealer Fütterungsbereich.

Der Pansen als Gärkammer

Die Pansenflora ist artenreich, mannigfaltig und ändert sich in ihrer Zusammensetzung in Abhängigkeit der aufgenommenen Nahrung. Die Aufgabe der Vielzahl der darin lebendenen mikroskopisch kleinen Lebewesen ist, Pflanzen oder Planzenteile aufzuschließen und verwertbar zu machen. Nur eine ausgewogene, wiederkäuergerechte Nahrung sorgt für das richtige Milieu der Pansenflora und die Gesundheit des Tieres. Bei einer Übersäuerung, beispielsweise durch zu viel Kraftfutter, entsteht für das Einzeltier ein gesundheitsbedrohlicher Zustand. Wiederkäuergerechte Fütterung besteht aus einem Mindestanteil an strukturierter Rohfaser, wie Heu oder Grummet, hygienisch einwandfrei sowie ein maximaler Eiweißgehalt in der Gesamtration von rund 15%.

6 Fehler und ihre Konsequenzen

1. Überversorgung von Eiweiß und Energie übersäuern den Pansen (Pansenazidose).
2. Unregelmäßiges Füttern verursacht Verbiss- und Schälschäden.
3. Abruptes wechseln des Futters schädigt die Pansenflora.
4. Verdorbenes Futter hat eine Pansenfäulnis (Pansenalkalose) zur Folge.
5. Nasser Boden fördert Infektionen.
6. Verschimmeltes Futter verursacht Lungenmykosen oder Leberschäden.

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Drei-Phasen Fütterung

Der Nährstoffbedarf unterscheidet sich während der Fütterungsperiode. Dem Bedürfnis der Wildtiere kommt man deshalb am besten mit der Phasenfütterung am nächsten. Hier wird in drei Phasen unterschieden: Spätherbst bis Winter-Sonnenwende, Winter-Sonnenwende bis Tag-Nachtlgeiche und die dritte Phase ab der Tag-Nachtgleiche im Frühjahr. Diese Phasen sind nicht zufällig gewählt, sondern berücksichtigen den hormonell gesteuerten Stoffwechsel der Wildtiere. Zu Beginn der Fütterungsperiode ist eine erhöhte energiereiche Versorgung zum Aufbau des Feistdepots wichtig. In der zweiten Phase sollte die Versorgung über Grundfuttermittel abgedeckt werden. Damit reagiert man auf die natürliche Drosselung des Stoffwechsels der Wildtiere. In der dritten Phase soll sich die vorgelegte Ration wieder an die Zusammensetzung der Phase eins nähern. Umstellungen dürfen nicht schlagartig von statten gehen, denn die Pansenlebewesen brauchen zwei bis drei Wochen Zeit um sich an die neuen Rationsverhältnisse anzupassen.

 

Textquelle: Dr. A. Deutz.

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