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19.05.2022

Wenn Süßwasserfische übers Meer reisen

Der VKI kam nach Tests von geräucherten Forellen- und Saibling-Filets zum Ergebnis, dass auch Süßwasserfische häufig importiert werden. Mehr als die Hälfte der Fische stammte nicht aus Österreich. Worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat für einen aktuellen Test 13 abgepackte geräucherte Filets von Süßwasserfischen unter die Lupe genommen. Untersucht wurden Forellen-, Lachsforellen- und Saiblingfilets, darunter vier Bio‑Produkte. Alle Proben stammen aus Aquakulturen, wobei 8 von 13 durchaus weitgereist sind und aus Italien, Norwegen und der Türkei importiert wurden. Nur fünf Filets, darunter sämtliche Bio-Produkte im Test, kommen aus österreichischen Zuchtbetrieben. Hinsichtlich Keimbelastung waren fünf Produkte auffällig.

Natürlich Quecksilber

Als einziges Produkt schnitt das Eismeer­-Saiblingfilet von Marias Land mit „nicht zufriedenstellend“ ab. Die Probe war für den menschlichen Verzehr nicht geeignet. Neben einer deutlich erhöhten Keimbelastung wies sie auch einen sauren Geschmack auf. Zudem war es die einzige Probe im Test, bei der krebser­zeugende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachweisbar waren. Bei der Schadstoffprüfung (Blei, Cadmium, Quecksilber, PAK) fiel ansonsten nur das Bachsaiblingfilet von „Ja! Natürlich“ mit einem vergleichsweise hohen Quecksilbergehalt auf. „Generell lässt sich aber sagen, dass Süßwasserfische aus Aquakultur, etwa Forelle oder Saibling, deut­lich weniger Quecksilber als Meeresfische wie Thunfisch enthalten“, erläutert VKI-Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer.

© Shutterstock
geräucherte Forelle

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Globetrotter Süßwasserfisch

Für Überraschung sorgte, dass auch Süßwasserfische nicht selten weit gereiste Import­ware sind. Am deutlichsten wurde das bei den Forellen: Hier stammten nur zwei von zehn Produkten aus heimischer Zucht. „Wer also Räucherfisch kaufen möchte, der keinen langen Transportweg hinter sich hat bzw. aus österreichischer Zucht stammt, sollte die Herkunftsangabe auf dem Etikett beachten“, so Teresa Bauer.

Mindesthaltbarkeit

Auffällig war zudem, dass auf sechs Produkten ein Verbrauchsdatum angegeben war, auf sieben jedoch nur ein Mindesthaltbarkeitsdatum. „Rechtlich ist das zwar zulässig, angesichts der leicht verderb­lichen Ware wäre unseres Erachtens aber ein konkretes Verbrauchsdatum angebracht“, betont Teresa Bauer. Das Verbrauchsdatum gibt bei leicht verderblichen Lebensmitteln an, bis zu welchem Datum diese verkauft werden dürfen und verzehrt werden sollten. Nach Überschreiten dieses Datums können Produkte gesundheitsschädlich sein. Ein Mindesthalt­barkeitsdatum (MHD) informiert hingegen nur darüber, wie lange ein Lebensmittel zumindest genießbar ist, ohne an Qualität einzubüßen. Viele Lebensmittel können jedoch auch nach Ablauf des MHD noch gegessen werden.

Verein für Konsumenteninformation/LR

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