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24.01.2024

Jagdstatistik 2022/23: Mehr Abschüsse und deutlich weniger Wildverluste

Die österreichische Jagdstatistik 2022/23 war eine Saison, die von bemerkenswerten Entwicklungen und überraschenden Wendungen geprägt war. Die vergangene Jagdsaison zeichnet sich durch einen leichten Anstieg der Gesamtabschüsse aus, während die Zahl der Wildverluste einen Rückgang verzeichnet. 

Im Jagdjahr 2022/23 wurden erneut umfangreiche Daten zur Jagdstatistik von den Bezirksverwaltungsbehörden und Landesjagdverbänden gesammelt und durch Statistik Austria akribisch zusammengestellt.

Die erhobenen Daten sind von enormer Bedeutung, da sie detaillierte Informationen zu Abschüssen und Wildverlusten (Fallwild) von Haar- und Federwildarten in den verschiedenen Bundesländern umfassen. Diese Statistiken geben nicht nur Aufschluss über die Quantität der Jagdergebnisse, sondern auch über die Qualität der Jagdpraktiken und das Management der Wildbestände.

Mit insgesamt 740.811 Wildabschüssen wurde ein leichter Anstieg von 0,2 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Dieser Anstieg spiegelt möglicherweise eine wachsende Beteiligung an der Jagd sowie veränderte Umweltbedingungen wider, die die Jagd beeinflussen könnten.

Haarwild

Beim Haarwild gab es einen leichten Rückgang auf 636.187 Abschüsse. Dieser Rückgang könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter strengere Regulierungen, geänderte Jagdpraktiken oder auch natürliche Veränderungen in den Wildpopulationen.

Von den 636.187 erlegten Haarwildtieren entfiel der Großteil auf Schalenwild (418.200 Stück), darunter 291.289 Stück Rehwild (ein Anstieg von 2,0 %), 57.736 Stück Rotwild (Anstieg von 2,6 %) und 20.887 Stück Gamswild (Anstieg von 6,9 %). Ein deutlicher Rückgang wurde beim Schwarzwild verzeichnet, mit einem Absinken von 15,3 % auf 43.814 erlegte Tiere. Bei Hasen, Füchsen und Mardern gab es unterschiedliche Entwicklungen: Während die Zahl der erlegten Hasen um 13,8 % auf 101.665 Stück stieg, sank die Zahl der erlegten Füchse um 13,2 % auf 60.666 und die der Marder um 3,9 % auf 22.633.

© RX Austria & Germany
Haarwildabschüsse 22/23

© RX Austria & Germany
Federwildabschüsse 22/23

Federwild

Im Gegensatz dazu wurde beim Federwild ein Anstieg um 2,5 % auf 104.624 Abschüsse verzeichnet. Dieser Anstieg könnte auf eine Zunahme der Populationen dieser Tierarten oder auf eine verstärkte Fokussierung der Jäger auf diese Wildarten hindeuten.

Mehr als die Hälfte des Federwildes waren Fasane (52.289, ein Anstieg von 12,0 %). Die Abschüsse von Wildenten sanken um 9,4 % auf 32.166 und die von Wildtauben um 0,5 % auf 12.827 Stück. Die Abschüsse von Rebhühnern stiegen um 15,1 % auf 2.092 Stück und die von Birkwild um 2,2 % auf 1.510 Stück. Bei den Wildgänsen gab es ebenfalls Veränderungen. Diese sanken um 26,7 % auf 1.109 Stück.

Fallwild

Die Gesamtzahl des gemeldeten Fallwilds lag bei 119.200 Stücken, was einem Rückgang von 3,7 % im Vergleich zur vorangegangenen Saison entspricht. Diese Entwicklung könnte als positives Zeichen gewertet werden, da sie auf eine Verringerung von Krankheiten und Verkehrsunfällen unter Wildtieren hinweist. Besonders betroffen waren Rehe (71.494, ein Rückgang von 0,9 %) und Hasen (24.697, ein Rückgang von 4,1 %), gefolgt von Fasanen (7.761, ein Rückgang von 7,6 %) und Füchsen (3.245, ein Rückgang von 11,8 %).

Wachsende Beliebtheit der Jagd - Gesteigerte Ausgabe von Jahreskarten

Die wachsende Beliebtheit der Jagd in Österreich lässt sich deutlich an der Zunahme der gültigen Jahresjagdkarten ablesen, die im Jahr 2022/23 um 1,2 % auf 134.700 Stück gestiegen ist. Dieser Trend spiegelt eine veränderte Wahrnehmung und ein gesteigertes Interesse an der Jagd als Freizeitaktivität wider.

Die steigende Anzahl der Jahresjagdkarten und die Ergebnisse der Jagdstatistik 2022/23 in Österreich zeigen eine wachsende Faszination für die Jagd, die sowohl individuelle Interessen als auch ökologische und wirtschaftliche Aspekte vereint. Diese Trends spiegeln ein erhöhtes Bewusstsein für den Naturschutz und die Bedeutung der Jagd für die nachhaltige Verwaltung der Wildressourcen wider. Sie sind entscheidend, um das Gleichgewicht zwischen Jagdtradition und Ökosystemerhalt zu wahren.

Die Jagdstatistik von 2021/22 ist hier zu finden.