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21.01.2022

Die Barbe – Österreichs Fisch des Jahres 2022

Der Bärtige aus der Familie der Karpfen ist der 21. Fisch des Jahres in Österreich. Wie es um die Population steht und weshalb die Fische keine Käseverkostung auslassen.

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Die Barbe ist Österreichs Fisch des Jahres 2022

Im Jahr 2003 konnte die Barbe ihren ersten „Award“ einstreifen, sie war bereits Fisch des Jahres in Deutschland. Der Zweck hinter dem jährlich vergebenen Titel ist, eine Fischart und ihren Lebensraum – der meistens bedroht ist – ins allgemeine Bewusstsein zu bringen. Auch wenn die Barbe momentan nicht zu den bedrohten Arten zählt, ist ihre Zahl wegen der Eingriffe in ihren Lebensraum rückläufig.

Grundnahrung

Die vier das Maul umgebenden Barteln (fadenförmige Sinnesorgane) sind namensgebend, denn der Name Barbe leitet sich von „barba“, dem lateinischen Wort für Bart ab. Der Körperbau ist langgestreckt und kann bis zu einem Meter lang werden. Die Bauchlinie ist fast gerade und ihr Maul zeigt nach unten: zwei typische Merkmale für Fischarten, die sich überwiegend am Gewässergrund aufhalten und dort nach Nahrung suchen.

Sie gelten als Allesfresser und neben wirbellosen Kleintieren wie Insektenlarven, Muscheln, Würmern, Schnecken und Aas nehmen sie auch pflanzliche Nahrung zu sich. Die Barbe ist eine pfeilschnelle Schwimmerin. Ihre vier fadenförmigen Barteln dienen als Tast- und Geschmacksorgane.

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Unterwegs am Grund auf der Suche nach Nahrung

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Verbreitungsgebiet der Barbe in Europa

Eine wahre Europäerin

Der Lebensraum der Barbe ist Zentraleuropa, von Frankreich bis an die Grenzen Russlands. In Südeuropa und Skandinavien ist sie nicht anzutreffen. Sie bevorzugt sauerstoffreiche Fließgewässer mit sandigem oder kiesigem Untergrund. Früher galt die Barbe als Massenfischart, mittlerweile ist der Bestand zwar nicht bedroht, aber rückläufig. In Österreich kommt sie hauptsächlich in der Donau und ihren Zubringerflüssen vor.

Wie der Huchen und die Nase zählen Barben zu den Mittelstreckenwanderern. Zum Laichen strömen sie in Scharen flussaufwärts zu den flachüberströmten, kiesigen Stellen des Gewässers.

Immer am Laufenden bleiben

Käse-Connoisseur

Barben sind Allesfresser, sie lassen sich gut mit Lebendköder fangen. Da aber viele andere Fischarten auch gerne auf Lebendköder anspringen und um Fehlbisse zu vermeiden, schwören die meisten Barbenfischer auf Käse. Der Köder sollte möglichst bewegungsfrei am Grund bleiben, eine Grundangel mit Bodenblei bietet daher die besten Chancen.

Die Barbe ist ein zäher Bodenkämpfer und ergreift auch schonmal blitzschnell die Flucht. Der Fisch bietet eine große sportliche Herausforderung und fordert das ganze Können des Anglers.

Sport der Zukunft

Auch wenn die Barben nicht als bedrohte Tierart gelten, sollte ihr sinkender Bestand uns Warnung genug sein. Weniger Eingriffe in den Lebensraum der Fische würde für mehr Stabilität der Population sorgen. Dann können sich auch zukünftige Anglergenerationen an diesem anspruchsvollen Kontrahenten erfreuen. 

Ein Text von Lukas Renner

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Barben in der Traisen

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