• 20. - 23. Februar 2025
  • Messezentrum Salzburg

Jagdhunde: Tipps für einen sicheren Einsatz

Egal ob Verlust, Krankheit oder Sichtbarkeit: Der Salzburger Obmann des Jagdgebrauchshundeklub Josef Schnitzhofer verrät, wie sie Ihren Jagdhund bei seinem Einsatz optimal schützen können. 

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„Liebe, die echte, unvergängliche, die lernt der Mensch – wenn überhaupt – nur einmal kennen. So wenigstens meint der Herr Revierjäger Hopp. Wie viele Hunde hat er schon gehabt, und auch gern gehabt; aber lieb, was man sagt lieb und unvergesslich, ist ihm nur einer gewesen – der Krambambuli.“

Spätestens seit „Krambambuli“, einer Erzählung von Marie von Ebner-Eschenbach 1833, wird der Jagdhund auch von einer breiten Öffentlichkeit als unendlich treues Wesen wahrgenommen. Umso wichtiger ist die Sicherheit des Hundes bei der Jagd, vor allem bei der Drück- und Treibjagd, geworden. Dabei wird auch schon fortschrittliche Technik eingesetzt, dennoch sollte man immer gut vorbereitet als Hundeführer in die Jagd starten. Worauf man dabei achten sollte, haben wir Josef Schnitzhofer, Obmann des Jagdgebrauchshundeklub Salzburg, gefragt.

Reed Exhibitions: Herr Schnitzhofer, wie sieht die Ausrüstungen Ihres Hundes bei der Jagd aus?

Josef Schnitzhofer: Es kommt immer darauf an auf welche Wildart gejagt wird. Bei der Jagd auf den Hasen, Fuchs, Reh- und Hochwild wird eine Warnhalsung reichen; wobei ich eine leichte Schutzweste bevorzuge. Diese schützt vor Dornen und ist besser sichtbar für die Schützen. Es gibt verschiedenste Warnhalsungen, die Gefahr ist jedoch, dass bei langhaarigen Hunden diese verdeckt wird. Da würde ich eine mit seitlichen Fähnchen verwenden. Zusätzlich zu der Warnhalsung und zur weiteren Sicherheit verwende ich auch ein GPS Ortungsgerät bei jeder Jagd. So kann ich immer feststellen wo mein Hund gerade ist. Zusätzlich ist es ratsam auf die Warnhalsungen oder auf die Westen die Handynummer zu schreiben, denn sollte der Hund gefunden werden, kann man direkt verständigt werden.

Josef Schnitzhofer und seine vierbeinigen Jagdgefährten - fertig für den bevorstehenden Einsatz. © Schnitzhofer

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Reed Exhibitions: Wie sieht das bei Schwarzwild aus?

Schnitzhofer: Bei der Jagd auf Schwarzwild verwende ich eine angepasste Schlagschutzweste für meinen Hund, wobei ich sagen muss, dass die Erste die ich bei einem namhaften Hersteller bestellt hatte, so steif war, dass meine Hündin keinen Schritt mehr gegangen ist. Bei der Hohen Jagd in Salzburg habe ich dann eine andere probiert mit der funktionierte es auf Anhieb. Man kann zusätzlich auch noch Schellen verwenden, damit der Hund von den Schützen frühzeitig gehört wird, wenn er sucht oder zurückkommt.

Reed Exhibitions: Was sollte der Hundeführer standardmäßig dabei haben?

Schnitzhofer: Wasser, Verbandsmaterial, Desinfektionslösung oder Spray, Selbsthaftende Binde, Frischhaltefolie (bei Schlagverletzungen im Bauch- oder Brustbereich), sowie Druckverband. Telefonnummer vom jeweils zuständigen Tierarzt

 

Reed Exhibitions: Sie haben zu Beginn von einem GPS Tracker gesprochen, haben Sie da eine Empfehlung?

Schnitzhofer: Es gibt die verschiedensten Modelle wobei Garmin und Tracker die verbreitesten sind. GPS Systeme gibt es in den verschiedensten Preisklassen (von EUR 50,- bis 1.000 Euro). Außer Garmin arbeiten die anderen Geräte über das Handy, also sollte ein Handyempfang gegeben sein. Jedes hat seine Vor- und Nachteile.

 

Reed Exhibitions: Gibt es bezüglich der Gesundheit etwas zu beachten? Gibt es Impfungen, die der Jagdhund haben sollte und wie sieht es mit übertragbaren Krankheiten aus?

Schnitzhofer: Impfungen gegen Staupe, Zwingerhusten, Leptospirose, Parvovirose und Tollwut sollte der Hund auf jeden Fall haben. Zudem sollte der Hund regelmäßig entwurmt werden. Zeckenschutz sowie, da diese viele Krankheiten übertragen.

Die Aujeszkysche Krankheit, kurz Aujeszky (die vermehrt bei Schwarzwild auftritt), ist eine immer tödlich verlaufende Viruserkrankung für den Hund. Das Virus ist in den Nervenbahnen und den Lymphknoten der Wildschweine gelagert und wird bei Stress oder Krankheit des Wirtstieres aktiviert und gelangt so in die Blutbahn der Wildschweine und stellt somit eine gefährliche Infektionsquelle für unsere Hunde dar.

Die Übertragung von Wildschweinen auf den Hund erfolgt vor allem durch Schweiß oder beim Genossen machen.

 

Reed Exhibitions: Gibt es noch einen letzten Tipp von Ihnen?

Schnitzhofer: Bei solchen Jagden sollten nur gesunde spur- und fährtenlaute Hunde mit guter Kondition verwendet werden. Üben kann man mit Ihnen in speziellen Schwarzwildübungsgattern und im Revier. Auch der Hundeführer sollte dementsprechend vorbereitet sein. Er sollte mit seinem Handwerkszeug (Gewehr, Kurzwaffen, Abfangmesser, Erste Hilfe Paket) blind vertraut sein. Üben muss man vorher, damit man nicht sich selbst, den Jagdhund oder andere gefährdet. Ein jeder fängt mal neu an, je öfter man dabei ist umso mehr Erfahrungen kann man sammeln. Jeder Hundeführer macht seine eigenen Erfahrungen und wird das Eine oder Andere anders angehen. Das wäre das Gleiche, wenn ich die Frage stellen würde „welche ist die beste Jagdpatrone“.