• 20. - 23. Februar 2025
  • Messezentrum Salzburg

Rasseportrait: Deutsch Langhaar

Ob dichtes Unterholz oder Wasser – es gibt kaum etwas, das dem Deutsch Langhaar bei seiner Arbeit im Weg stehen kann. Das macht ihn zum beliebten Begleiter für Jäger.

Auch wenn die offizielle Rasse­bezeichnung dieser Hunde „Deutscher Langhaariger Vor­stehhund" lautet, werden sie in der Regel nur kurz Deutsch Langhaar (DL) genannt. In seiner Erscheinung ein wunderschöner und eleganter, aber vor allem robuster Hund. Vorrangig als Vorstehhund bekannt, wird er auch gerne als Stöber- sowie als Schweißhund eingesetzt. Niederwild kann er hervorragend apportieren. Das macht ihn zu einem verlässlichen und beliebten Begleiter von Freizeit- und Berufsjägern.

Geschichte – von überall nur das Beste

Seinen Ursprung hat er in Deutschland bzw. Norddeutschland, nachdem man verschiedene, sehr alte Jagdhunderassen wie Vogel-, Habichts-, Wasserhunde und Bracken miteinander kreuzte und so eine große Vielseitigkeit der neuen Rasse garantieren wollte. Das Ergebnis war ein langhaariger Hund mit ausgezeichneten Jagdtrieben. Ab 1879 wurden die Tiere in Reinzucht weitergezüchtet, 1897 wurden die ersten Rassekennzeichen für den Deutsch Langhaar von Freiherr von Schorlemer aufgestellt und damit der Grundstein für die moderne Zucht gelegt. Auch Jagdhunde der britischen Inseln wie der Irish Setter und der Gordon Setter wurden eingekreuzt. 

Der Deutsch Langhaar in seinem Element. © Shutterstock.

Farbunterschiede zu verwandten Rassen 

Anfang des 20. Jahrhunderts sorgten Unstimmigkeiten über die Fellfarbe der Hunde dafür, dass sich der Deutsch Langhaar (in braun bzw. braun-weiß oder braun mit Schimmel) und der eng verwandte Große Münsterländer (in schwarz-weiß) voneinander abspalteten und jeweils eigene Rassen begründeten. Heute ist die Zucht des Deutsch Langhaar weiterhin sehr auf gute Leistungen in der Jagd fokussiert. Zur Zuchtzulassung müssen die Hunde erst eine rigorose Leistungsprüfung erfolgreich ablegen, die ihre Fähigkeiten für alle Arbeiten im Feld, Wasser und Wald vor und nach dem Schuss überprüft. Überwiegend werden Deutsch Langhaar nur in Hände von Jägern abgegeben, weil er nur dort seinem Trieb nachgehen kann und ein erfülltes Leben hat. 

Ein echter Hingucker

Meist kennt man den Deutsch Langhaar in einfarbig braun. Es sind aber weitere Farbschläge erlaubt, wie braun-weiß und Braunschimmel. Der Braunschimmel kommt wiederum in den Abstufungen von Hell- bis Dunkelschimmel und selten als Forellenschimmel vor. Sein Haar soll mittellang und nicht allzu üppig sein. Er hat braune Augen, lange, gut befranste Behänge und eine Rute mit schöner Fahne. Der Deutsch Langhaar hat eine Widerristhöhe bei Rüden von 63 bis 66 Zentimetern, bei Hündinnen von 60 bis 63 cm. Das Gewicht soll bei 30 Kilogramm liegen.

© Shutterstock.

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Für die Jagd geboren

Ob im Wasser oder Wald, in der Arbeit nach dem Schuss, bei der Schweißarbeit, beim Stöbern, in jedem Gewässer. Der Deutsch Langhaar ist kein Anfängerhund und auch kein Hund für Menschen, die nicht intensiv mit ihm arbeiten wollen oder können. In der jagdlichen Praxis wird der Langhaar wegen seiner ausgesprochenen Ruhe besonders gelobt. Er ist ein führiger, nervenfester Hund mit ruhigem, ausgeglichenem Wesen. Er ist ein sanftmütiger, friedlicher Freund mit hoher Reizschwelle. Er braucht aber eine konsequente, fachkundige, einfühlsame Erziehung, um seine hohe Intelligenz, wachen Sinne und seine ausgeprägte Leistungsbereitschaft in die richtigen Bahnen zu lenken

Der Deutsch Langhaar ist zwar sehr kinderlieb und familienfreundlich, das bedeutet aber nicht gleich Familienhund. Aufgrund seiner Geschichte und seines Triebes ist er ein ausgesprochener Arbeitshund und muss unbedingt gefordert und gefördert werden – ansonsten hat man schnell einen nervösen und nicht ausgelasteten Hund zuhause.