Die kleinen Plagegeister sind ein leidiges Thema für Mensch und Tier. Wir empfehlen natürliche Tricks für die Abwehr. Welche Mittel tatsächlich helfen.
Insekten und Zecken natürlich abwehren
In der Drogerie ist die Auswahl an Insektenabwehrmitteln groß. Am wirksamsten sind aber oft die selbstgemachten Hausmitteln.
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Text von Barbara Hoflacher, freie Redakteurin und Wildexpertin
Kaum klettern die Temperaturen wieder nach oben, werden auch die unangenehmen Blutsauger aller Art wieder aktiv und belästigen Mensch und Tier. Egal ob Mücken oder Zecken, die Natur bietet uns hier ein paar verblüffend einfache, kostengünstige und sehr effektive Mittel, um die Plagegeister von uns fernzuhalten. Aber auch nach einem Stich sorgen diese Naturheilmittel dafür, dass Schmerzen und Juckreiz schneller nachlassen und es zu keinen Infektionen kommt.
Zwei Wirkstoffe wurden auch von der Forschung genau unter die Lupe genommen und vielfach empirisch getestet.
Wundermittel Kokosfett
Die Laurinsäure in biologischem kalt gepressten Kokosfett hält Zecken nachweislich 4-6 Stunden davon ab, unsere Haut zu durchbohren. Kokosfett dringt schnell in die Haut ein, wirkt kühlend, parasiten- und pilzfeindlich. Um uns vor Insektenangriffen zu schützen, kann das Kokosfett nicht nur äußerlich aufgetragen, sondern auch innerlich eingenommen werden. Es empfiehlt sich daher besonders im Sommer vermehrt Kokosfett auch in der Küche einzusetzen.
Der Einsatz von Kokosfett eignet sich auch hervorragend für Babys und Kleinkinder, sowie Hunde.
Schutzschild aus ätherischen Ölen
Citral ist ein Monoterpenaldehyd, das besonders in folgenden Pflanzen bzw. deren ätherischen Ölen vorkommt: Zitronenmelisse, Citronella, Lemongras, Zitronenverbene. Aber Vorsicht! Verwenden Sie ausschließlich echte natürliche ätherische Öle. Parfüm- oder Duftöle sollten unbedingt vermieden werden. Sie verursachen häufig Kopfschmerzen, Benommenheit und Schwindel als Nebenwirkung, ohne die gewünschte Hauptwirkung zu erzielen.
Tipp: Auf die Menge kommt es an
Ein reines ätherisches Citronellaöl entfaltet bei sehr geringer Dosierung (maximal 10 Tropfen auf 100 ml Trägeröl oder Alkohol) die beste Schutzwirkung. Auch hier gilt: Bei hoher Dosierung kann es ebenfalls zu den oben genannten unerwünschten Begleiterscheinungen kommen. Es macht daher Sinn, diesen Wirkstoff mit einem echten reinen ätherischen Lavendelöl zu kombinieren. Dieses unterstützt die Wirkung und mildert etwaige unerwünschte Nebeneffekte.
Citronellaöl eignet sich besonders für Jugendliche und Erwachsene. Für Babys, Kleinkinder und besonders empfindsame Menschen ist vom Gebrauch von Citronella abzuraten.
Die kleinen Plagegeister lauern überall.
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Rezepte zum Nachmachen
Insektenmauer-Roll On
10 ml duftendes Bio-Kokosfett (zur Not geht auch Oliven- oder Sonnenblumenöl)
2 Tropfen ätherisches Citronellaöl (Achtung: Bitte echte ätherische Öle verwenden, keine Parfüm- oder Duftöle!)
3 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein
Wer mag kann das Öl auch mit Murmel- oder Dachsfett mischen und so die entzündungshemmende und wundheilende Wirkung verstärken.
Anwendung: Vor und nach dem Stich/Biss auf die betroffene Hautstelle auftragen. Vorbeugend kann das Öl auf exponierte, gut durchblutete Stellen aufgetragen werden: An den Hand- und Fußgelenken, hinter den Ohren, rund um den Bauchnabel.
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Insektenmauer-Spray
5 ml 80 %igen Alkohol
45 ml destilliertes Wasser oder Pflanzenhydrolat (vorzugsweise Melisse oder Lavendel)
5 Tropfen ätherisches Citronellaöl (Achtung: Bitte echte ätherische Öle verwenden, keine Parfüm- oder Duftöle!)
5 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein
Die ätherischen Öle zuerst im 80 % igen Alkohol auflösen. Dann mit destilliertem Wasser oder Pflanzenhydrolat auffüllen.
Anwendung: Vor dem Aufenthalt im Freien auf Haut und vor allem die Kleidung aufsprühen.
Bei Hunden ist Vorsicht geboten
Stark duftende Öle sind für empfindsame Hundenasen kein guter Dienst. Hier empfiehlt sich die sanftere Variante mit Kokosfett innerlich und äußerlich, sofern vom Hund geduldet.
Schnelle Hilfe mit Zitronenmelisse
Wer eine Zitronenmelisse im Garten sein eigen nennt, kann damit sich selbst oder die Kleidung einreiben, oder den oben genannten Spray dafür verwenden.
Duftender Schutzwall für Balkon und Terrasse
Um laue Abende im Freien reuelos genießen zu können, gibt es ein paar Pflanzen, die als Schutzwall eine Duftmauer bilden. Der Geruch von Tomatenlaub wirkt auf Mücken erstaunlich abschreckend. Dazu noch Rosengeranien, Zitronenmelisse und Lavendel. Diese Art der Balkonbepflanzung sieht nicht nur toll aus, sie zieht auch Bienen und Hummeln an, wohingegen die lästigen Plagegeister zuverlässig abgehalten werden.
So geschützt steht einem Vergnügen im Freien nichts mehr im Weg.
Quellenbezug: Roll-on-Fläschchen, Sprühflaschen, Kokosfett, ätherische Öle u.v.a.m.: www.aromapflege.com