• 20. - 23. Februar 2025
  • Messezentrum Salzburg

Die Hirschbrunft steht vor der Tür

Im September beginnt eines der schönsten Naturschauspiele - das Röhren der Hirsche hallt durch die Wälder, es ist Brunft.

Die Tage werden wieder kürzer, die Temperaturen sind zu Tagesbeginn kühler als gewohnt und die Sonnenuntergänge färben sich in den schönsten Farben. Der September ist da und mit sich kommt die Hirschbrunft, ein Naturschauspiel der Könige der Wälder. Das Röhren der Hirsche beeindruckt nicht nur die “Mädels”.

Fortpflanzung und was sonst so dazu gehört

Mitte September und Oktober, je nach Höhenlage, beginnt die Zeit der Fortpflanzung beim Rotwild, die Brunft. Die Hirsche nehmen nur wenig Nahrung auf, da sie sich in den letzten Wochen und Monaten bereits den sogenannten Feist angefressen haben. Das Geweih, das wichtigste sekundäre Geschlechtsmerkmal, ist seit etwa Anfang August gefegt, also vom Bast befreit. Bei den Hirschkühen spielt die Tageslichtlänge eine große Rolle. Bei ihnen wird das Hormon Östrogen verstärkt ausgeschüttet und so der Eisprung induziert.

Duell oder kein Duell - das ist hier die Frage

Auch die Aggressivität unter den Hirschen nimmt hormonbedingt zu. Die älteren Hirsche trennen sich in weißer Voraussicht von den Jungen und suchen ihre Brunftplätze auf. Die Bilder, die man kennt, wenn sich zwei Hirsche duellieren, sind eher selten. Kämpfe werden eher vermieden, da diese unnötig Kraft kosten. Oft bleibt es bei Drohungen, Geweihwühlen im Boden oder Stampfen mit den Vorderläufen. 

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Die Ruhe vor dem Sturm
Das typische Röhren der Hirsche setzt jedoch nicht gleich zu Beginn der Brunft ein. Diese verläuft zunächst ruhig, denn zuerst werden die Tiere auf die Empfangsbereitschaft geprüft. Gegen Ende der Fortpflanzungsperiode hingegen schaukelt sich die Situation allmählich zur sogenannten Hochbrunft auf und die Hirschbrunft wird zum urigen Schauspiel bzw. Hörspiel. Dabei schreien sich die Hirsche förmlich ein und bekommen eine zunehmend tiefere Stimme.

Wer ruft denn da?

Aufgrund der verschiedenen Ruflaute kann man deren Bedeutung erkennen. Je nach Ruf gilt es zu unterscheiden, ob der Hirsch alleine und auf der Suche nach Kahlwild ist, ob er bereits ein Rudel erobert hat, von einem Beihirsch bedrängt wird, bereits abgebrunftet ist oder ob er gerade ein Tier treibt bzw. einen Rivalen versprengt. 

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Die wichtigsten Ruflaute, die dem Jäger bei der Jagd auf einen Brunfthirsch zu Ohren kommen können und die man in Folge selbst für die Rufjagd verwenden kann, hat das Weidwerk übersichtlich zusammengefasst: 

  • Der suchende Hirsch ist ein eintöniger, gleichmäßiger Schrei am Anfang der Brunft. Diesen verwendet der Rufjäger, wenn er im Revier keinen Ton hört und somit die Hirsche zum Rufen animieren will. Mehrmals in Abständen von etwa 20 Minuten rufen, danach warten und lauschen, ob eine Antwort kommt. 
  • Der rasselnde Ruf des Platzhirsches wird meist von mittelalten und alten Hirschen ausgeführt. Ihn hört man, wenn die Brunft fortgeschritten ist und die Hirsche eingeschrien sind. 
  • Der Sprengruf ist ein abgehackter Ruf, der dazu genutzt wird, um Konkurrenten zu vertreiben oder das Kahlwildrudel zusammenzutreiben. 
  • Das Mahnen des Kahlwildes ist ein langgezogener Ton, der zum Ende hin abfällt. 
  • Das Knören wird meist von abgebrunfteten bzw. älteren Hirschen ausgeführt. 
  • Der Kampfschrei ist aggressiv und dann zu hören, ehe zwei Hirsche einen Kampf beginnen. Er kann dazu genutzt werden, um den angesprochenen Hirsch bei Laune zu halten und klingt wie der rasselnde Schrei des Platzhirsches, nur aggressiver.
Hirschrufmeisterschaften

Beeindruckt von den Tönen der edlen Hirsche, duellieren sich seit vielen Jahren Jäger im Nachahmen der Brunftschreie. Hier ein Beispiel, wie das bei der Hohen Jagd & Fischerei 2020 ausgesehen hat.

© Weidwerk

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