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09.11.2021

Das sitzt richtig – so wird der perfekte Hochsitz gebaut

Wer hoch hinaus will, braucht ein sicheres Fundament. Doch welche Rolle spielen Witterung, andere Waldnutzer und die Holzart? Und: Wie lassen sich die meisten Unfälle vermeiden? Das wichtigste über den Hochstandbau. 

Hochsitze – oder Ansitzeinrichtungen, so der Fachausdruck – sind seit Jahrhunderten im Einsatz. Unter dem Motto „sehen und nicht gesehen werden“ bieten sie dem Jäger vielerlei Vorteile. Die erhöhte Sitzposition verschafft eine gute Übersicht, verbesserte Zielgenauigkeit und Schussdistanz. Doch beim Hochstandbau gilt es einiges zu beachten. 

Die Lage bestimmt den (Nutz)Wert

Der richtige Standort für den Hochsitz ist von großer Bedeutung. Bei der Planung müssen die revierabhängigen Gegebenheiten berücksichtigt werden, diese sind zum Beispiel: - welche Wildarten kommen im Revier vor - die Hauptwindrichtung - das Schussfeld. Es sollte auch auf geringes „Provokationspotential“ mit anderen Naturnutzern geachtet werden, um Vandalismus präventiv zu vermeiden. Das bedeutet, die Ansitzeinrichtung nach Möglichkeit nicht direkt an Wegen oder gut frequentierten Orten zu errichten. 

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Wird der Hochstand regelmäßig überprüft, kann er lange überdauern. Jetzt steht einer erfolgreichen Jagd nichts mehr im Wege.

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Meist wird beim Bau auf Nadelholz gesetzt – denn dieses ist gegenüber Laubholz billiger. Am wichtigsten ist jedoch, dass das Holz gesund und entrindet ist.

Was dominiert?

Da Hochstände ständiger Witterung ausgesetzt sind, ist die richtige Materialwahl von großer Bedeutung. Das Holz sollte gesund, entrindet und im Winter geschlagen worden sein. Denn im Sommer geschlagenes Holz trocknet schneller aus und neigt zu Rissbildung. Nadelholz erhält hier oft den Vorzug gegenüber Laubholz und nicht etwa deshalb, weil die „immergrünen“ Bäume im Wald leichter zu erkennen sind. Es sind wie so oft ökonomische Überlegungen, die den deutlich günstigeren Nadelhölzern den Vorzug geben. 

Fundamental wichtig

Ob beim Wolkenkratzer oder Einfamilienhaus, ein stabiles Fundament ist die Basis eines jeden Bauprojektes. Bei den Eckpfosten beziehungsweise Stangen ist darauf zu achten, dass sie keinen direkten Bodenkontakt haben. So wird das Eindringen der Feuchtigkeit verhindert und die Langlebigkeit des Holzes garantiert. Um auch bei schlechten Witterungsverhältnissen den Hochsitz nutzen zu können, bietet sich eine Konstruktion mit Kanzel an. Das Dach sollte gut isoliert und so konstruiert sein, dass das Regenwasser abfließen kann und nicht auf die Verbindungspunkte der Unterkonstruktion tropft. Ein konischer Unterbau sorgt für die nötige Stabilität. 

Der Einstieg zum Aufstieg

Die größte Unfallgefahr bei Hochsitzeinrichtungen geht von Leitern aus. Dort ereignen sich beim Auf- oder Absteigen die meisten Unfälle, davon enden leider immer wieder auch einige tödlich. Daher ist darauf zu achten, dass die Leiter im richtigen Aufstellwinkel (65°-75°) und gegen Abrutschen gesichert aufgestellt wird. 

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Hochsitze werden seit Jahrhunderten gebaut. Für einen guten Ausblick braucht es aber ein sicheres Fundament.

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Sehen und nicht gesehen werden – darum geht es bei einem guten Hochsitz! Schussfeld und Hauptwindrichtung sind zwei entscheidende Faktoren bei der Standortwahl.

Sicherheit geht vor

Um Sicherheit und Langlebigkeit zu garantieren, darf am Material – vom kleinsten Nagel bis zur größten Holzstange – nicht gespart werden. Mindestens einmal im Jahr ist eine Überprüfung der Ansitzeinrichtung notwendig und vor jeder Nutzung eine kurze Inspektion ihrer Tragfähigkeit und Stabilität ratsam. Jetzt steht einer erfolgreichen Jagd nichts mehr im Wege. Waidmannsheil!

Ein Text von Lukas Renner

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